Tauben füttern in Bremen bisher nicht verboten


Wilde Tauben (hier in Bremen-Obervieland) suchen nach Futter. Die Tiere hungern im Winter. Durch die Corona Pandemie finden sie auch nur wenig Essensreste, die Bürger ihnen überlassen.
Wilde Tauben (hier in Bremen-Obervieland) suchen nach Futter. Die Tiere hungern im Winter. Durch die Corona Pandemie finden sie auch nur wenig Essensreste, die Bürger ihnen überlassen.

(29.01.2021) "Generell ist das Füttern von Tauben in Bremen noch nicht verboten", schreibt Tina Boterham, Einsatzdisponentin beim Ordnungsamt der Freien Hansestadt Bremen. Ein Gesetz für die Sicherheit und Ordnung in Bremen, dass dies untersagt, gibt es bisher nicht. In Bremerhaven hingegen sieht das anders aus: Hier gibt es hierfür eine Verordnung, die das Füttern von Tauben untersagt.

 

Damit es nicht zu einer Verschmutzung des öffentlichen Raumes kommt, bieten sich spezielle "Baumhänger" für Wildvögel an. Diese lassen sich in den Baum hängen und die Vögel können sich das Futter so entnehmen. Dies zieht keine Ratten an und den Wildvögeln ist trotzdem geholfen.

 

Für Bremen ist ein Ortsgesetz in Planung, das die kontrolierte Fütterung von wild lebenden Tauben vorsieht. Wer dann unerlaubt "wild" füttert, muss mit einer Strafe rechnen. Taubenhäuser sollen die Vermehrung der Tiere in der Stadt, insbesondere im Umfeld der Einkaufszonen der Bremer Innenstadt, kontrollieren. Die Population soll durch den Einsatz von Gipseiern dezimiert werden. Die Tiere brüten diese aus, ohne sich unkontrolliert zu vermehren.

Was in anderen Großstädten üblich ist, könnte auch in Bremen Schule machen. Bis dahin ist das Füttern von Tauben nicht untersagt.


Sind Tauben wirklich die "Ratten der Lüfte"?

Stadttauben sind verwilderte oder ausgesetzte Haustiere. Sie werden zu Unrecht verachtet, gehasst, getreten und vernichtet. Die Stadttaubenproblematik ist ein von Menschen geschaffenes Problem. Ihre artgerechte Nahrung besteht aus Sämereien und Körnern, sie sind jedoch nicht in der Lage, diese in der Natur selbst zu finden. Daher sind Stadttauben von ständiger Hungersnot geplagt und auf die Versorgung durch den Menschen angewiesen. 

 

Sie sind gezwungen sich von Essensresten, Abfall, Erbrochenem und Hundekot zu ernähren, welches für ihre Gesundheit ungeeignet ist. Diese Fehl-, und Unterernährung führt zu Mangelerscheinungen und Durchfall, der sogenannte Hungerkot. Dass Tauben eine Gefahr für den Menschen darstellen, indem sie Krankheiten verbreiten, ist ein Gerücht. Die meisten Krankheitserreger, die Tauben in sich tragen, sind wirtsspezifisch, sodass sich Menschen tatsächlich gar nicht anstecken können.

 

Unter Tiermedizinern, die über Jahrzehnte hinweg zwischen 300 und 700 kranke oder verletzte Tauben bei sich aufgenommen und gepflegt haben, ist kein einziger Fall von Ansteckungen durch die Vögel bekannt. Das bedeutet, dass von Tauben keine größere Gefahr für uns ausgeht, als von Amseln, Meisen oder Spatzen, die wir sogar mit Vogelfutter zu uns in den Garten locken.  


Verein "Stadttauben Bremen e. V."

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten, wenn Sie eine verletzte Taube finden, gibt es hier: